Zu "Gast" bei Thaer in Möglin und auf "Kur" in Bad Freienwalde
Renate Schilling

Zur diesjährigen Exkursion des Heimatvereins konnten 50 Mitreisende begrüßt werden. Vorbereitet von den Vorstandsmitgliedern Albrecht Voigt, Andreas Rinner und Claas Reise führte die Fahrt diesmal nach Möglin und Bad Freienwalde. In Möglin, einem keinen Ort am Rande Oderbruchs, erwarteten uns Prof. Frielinghaus und Frau Gräfe von der Fördergesellschaft Albrecht Daniel Thaer. Frau Gräfe und Prof. Frielinghaus führten uns durch die Ausstellung zu Leben und Werk Thaer, in die Kirche und durch Gutspark und Gutsgelände. Thaer, ursprünglich Arzt, war einer der bedeutendsten deutschen Agrarreformer und- wissenschaftler. 1804 konnte er das ehemalige Rittergut Möglin kaufen. Thaer war einer der Begründer der modernen Lehre vom Landbau, er richtete in Möglin eine Musterwirtschaft ein, befasste sich mit neuen Anbaumethoden und mit Viehzucht. 1806 gründete er die erste akademische Lehranstalt für Landwirtschaft in Preußen. Die jetzige Thaer-Ausstellung befand sich seit den 90er Jahren in einem Nebengebäude auf dem Gutsgelände. 2007 wurde das Gelände mit ehemaligem Gutspark neu verkauft, so dass das die Ausstellung 2008 in das ehemalige Gemeindehaus umziehen musste. In diesem Gebäude befindet sie sich heute noch, einschließlich einer umfangreichen Bibliothek. In die Besichtigung eingeschlossen waren die kleine Kirche, der Gutspark und das Gutsgelände. Die jetzigen Pächter haben den Park wieder zugänglich gemacht und halten das Gutsgelände für Besichtigungen offen, die Nutzung des Geländes für Veranstaltungen ist geplant. Nach diesen sehr interessanten Besuch in Möglich ging es in den Reiterhof nach Schulzendorf zu Essen und Trinken. Die Getränke wurden erfreulich schnell serviert, mit dem Essen dauerte es dann etwas länger, mit der Qualität waren dann aber die Meisten zu frieden. Nach dem wir uns solchermaßen gestärkt hatten, ging es weiter nach Bad Freienwalde. Vereinsmitglied Frau Marquardt und Frau Dr. Stölzel führten auf einem kleinen Stadtrundgang durch die Geschichte Bad Freienwaldes als Kurstadt vom Kurhaus bis zum Schloss. Bad Freienwalde ist das älteste Kurbad Brandenburgs. Von der einstigen Pracht der Kurhäuser und Villen konnten wir uns beim Spaziergang von der Kurfürstenquelle durch die Brunnenstraße, vorbei am Fontanedenkmal, überzeugen. Fontane hat natürlich zu Bad Freienwalde auch Einiges in seinen "Wanderungen" zu vermerken gehabt. Das Schloss, so wussten die beiden  Erklärerinnen zu vermerken, war als Witwensitz errichtet worden, wurde aber nicht immer ständig genutzt. Nach langem Leerstand kaufte es Walter Rathenau 1909, dieses war dann auch der Ansicht, er habe es vor weiterem Verfall gerettet. Heute befindet sich im Schloss eine Dauerausstellung über Walter Rathenau und als zeitweilige eine Ausstellung zum Thema Nachbarn: Brandenburg/Preußen-Sachsen-Pommern. Die Ausstellungen im Schloss konnten nach eigenem Ermessen besichtigt werden. Nach solcherart umfangreichen Informationen und Besichtigungen verlangte es den müden Teilnehmer/innen nach Stärkung durch Kaffee und Kuchen. Diese war zur vollen Zufriedenheit in zwei Cafes in der Nähe des Marktplatzes möglich. Nach dieser Stärkung machten wir uns auf den Rückweg.
Der Vorstand des Heimatvereins bedankt sich bei allen Teilnehmern/innen und allen die am Gelingen der Exkursion beigetragen haben.