Prof. Dr. Wolf Eisentraut zu Gast in Marzahn

Der Architekt und Mitglied des Heimatvereins Marzahn-Hellersdorf e. V., Herr Prof. Dr. Wolf R. Eisentraut wird am 01. Dezember 2013 70 Jahre alt. Anlass für die Bezirkszentralbibliothek „Mark Twain“ zu einer besonderen Veranstaltung unter dem Titel „Beruf und Berufung“ einzuladen. Diese fand statt am 20. November 2013.

Nach dem Abitur und einer Maurerausbildung studierte Eisentraut Architektur an der Technischen Hochschule Dresden. Er arbeitete in der Experimentalwerkstatt von Herrmann Henselmann, am Institut für Wohn- und Gesellschaftsbauten der Deutschen Bauakademie und im Bau- und Montagekombinat Ingenieur-Hochbau Berlin.
Er promoviert und habilitiert.
Eisentraut lehrte als außerordentlicher Professor an der Technischen Universität Dresden.
Im Jahr 1990 wurde er Präsident des Bundes Deutscher Architekten.
Seit 1991 betreibt er ein eigenes Architektur- und Planungsbüro.

Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand Eisentrauts Schaffen und dessen Spuren in der Stadtarchitektur von Berlin. Er war beteiligt an der Projektierung zum Palast der Republik und verantwortlicher Architekt für den Mittelteil. Er konzipierte verschiedene Industriebauten, das Handelshaus und die Bibliothek in Hohenschönhausen sowie die Gaststätte „Seeterrassen“ in Lichtenberg.
Besonderes Interesse fanden die Ausführungen zum Bau der Großsiedlung Marzahn. Vor allem hier ist sein Können zu erleben. Er entwarf das Rathaus am Helene-Weigel-Platz, das Kaufhaus „Springpfuhl“, das Kino Sojus, das Freizeitforum Marzahn mit Bibliothek und die Komplexe Marzahner Promenade und Ringkolonnaden.
Enttäuscht ist Eisentraut vom Abriss des Kaufhauses, dem drohenden Abriss von Galerie M und Kino Sojus und sieht die Verantwortung dafür letztendlich beim Bezirk. Das Rathaus Marzahn steht seit 2008 auf der Berliner Denkmalliste.


Das Gespräch führte souverän die Journalistin, Autorin und Architektin Danuta Schmidt. Die 72 Veranstaltungsbesucher erlebten einen charmanten und humorvollen Eisentraut.

Text: Andreas Rinner

Fotos: Frank Ludwig