Matinee zum Gedenken an Otto Nagel am 12.07.2017

Am 12. Juli 2017 lud das Zentrum für Kunst und öffentlichen Raum Schloss Biesdorf (ZKR) zu einer abendlichen Matinee anlässlich des 50. Todestages des Malers und Kulturpolitikers Otto Nagel. Die Veranstaltung erinnerte an das Schaffen und Wirken von Otto Nagel.

Otto Nagel wurde am 27. September 1894 als Sohn eines Tischlers und Sozialdemokraten in Berlin-Wedding geboren. Er war Mitglied der SPD und ab 1920 KPD-Mitglied. 1919 malte er seine ersten Ölbilder und Pastelle. Nagel war eng mit Heinrich Zille und Käthe Kollwitz befreundet. Von 1928 bis 1932 war er Herausgeber und Redaktionsleiter der Satirezeitschrift Eulenspiegel. In der Nazizeit wurde Nagel inhaftiert und erhielt Malverbot im Atelier. Nach dem Krieg lebte und arbeitete er zuerst in Bergholz-Rehbrücke bei Potsdam und ab 1951 in Berlin-Biesdorf. 1945 war Nagel Mitbegründer des Kulturbundes und ab 1946 Mitgied der SED. Zudem war er Mitglied der Volkskammer und von 1956 bis 1962 Präsident der Akademie der Künste der DDR. Otto Nagel war verheiratet mit Walentina Nagel und verstarb am 12. Juli 1967 in Berlin-Biesdorf.

Die Veranstaltungsbesucher wurden von Juliane Witt, Bezirksstadträtin für Kultur, und von Katja Aßmann, Direktorin des ZKR, begrüßt. Wolfgang Brauer, Vorsitzender des Heimatvereins Marzahn-Hellersdorf e. V., referierte in seinem Vortrag „Hochgeehrt und kaltgestellt. Otto Nagels Biesdorfer Jahre“ über die Lebensstationen Nagels. Der Regisseur und langjährige Organisator des Biesdorfer Dokumentarfilmfestivals Mathias J. Blochwitz gab Erläuterungen zum Dokumentarfilm „... als ob es gestern war. Walli Nagel betrachtet ihr Leben“ aus dem Jahr 1976. Der Dokumentarfilm zeigte Otto und Walli Nagel von einer ganz persönlichen Seite.

Text und Fotos: Andreas Rinner, Vorstandsmitglied